250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt

250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt
250 Kilogramm Weltkriegsbombe in Hanau gesprengt: Keine Verletzten, mehrere Gebäude beschädigt | Bild: © Stadt Hanau

Im Hanauer Stadtteil Großauheim ist am Donnerstagmittag eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Der Kampfmittelräumdienst hatte die am Dienstag in der Lise Meitner Straße gefundene Bombe wegen der Lage vor Ort nicht entschärfen können und entschied sich daher für eine Sprengung um 12:02 Uhr. Nach ersten Informationen gab es keine Personenschäden, jedoch sind in der Umgebung Sachschäden entstanden.

Sprengung und Evakuierung

Der Evakuierungsradius betrug rund 1 000 Meter und betraf nach Angaben der Stadt etwa 4 500 Menschen. Zum Schutz der Bebauung war eine Wand aus 15 Überseecontainern aufgebaut worden. Trotzdem war die Druckwelle in angrenzenden Straßenzügen sichtbar und führte zu Beschädigungen an mehreren Gebäuden. Mehrere Straßen und Verkehrslinien waren vorsorglich gesperrt, darunter die B43a ab 9:30 Uhr zwischen Hanauer Kreuz und der Anschlussstelle Steinheim. Direkt nach der Detonation konnten die meisten Bereiche wieder freigegeben werden, ausgenommen das unmittelbare Fundumfeld und die Odenwaldbahn.

Untersuchungen und Unterstützung für Betroffene

Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks prüfen seit dem Nachmittag die strukturellen Auswirkungen an den nächstgelegenen Gebäuden. Feuerwehrkräfte führen mit dem Gerätewagen GW Mess Messungen durch, um Freisetzungen von Gefahrstoffen auszuschließen. Bislang gebe es dafür keine Hinweise, teilte die Stadt mit. Wenn die nach Hause zurückkehrenden etwa 60 unmittelbar betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen betreten, werden sie von Feuerwehrkräften und einer psychosozialen Notfallversorgung begleitet, um eine erste Einschätzung der Schäden vorzunehmen. Die Stadt hat darüber hinaus Einbruchsschutzmaßnahmen veranlasst und spricht intern über Unterbringungsoptionen in städtischen Wohnungen, Objekten der Baugesellschaft Hanau GmbH und in Hotels. Ein Bürgertelefon ist unter der Nummer 06181/2950 2000 eingerichtet und heute bis 22 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

Bombentyp und beteiligte Einsatzkräfte

Entgegen erster Annahmen handelte es sich nicht um eine Phosphor Brandbombe. Äußerlich sprach vieles dafür, das Füllmaterial erwies sich jedoch als anders. Bei dem Fund störte es sich um eine manipulierte Sprengbombe, eine sogenannte Störbombe, die anders gekennzeichnet war und deshalb zunächst taktisch anders eingeordnet wurde. Nach Angaben der Stadt hätte die Bombe jedoch in jedem Fall vergleichbare Auswirkungen gehabt.

An der Einsatzleitung waren zahlreiche städtische und überregionale Einheiten beteiligt. Neben Feuerwehr und Polizei wirkten unter anderem der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen, das Technische Hilfswerk, Rettungsdiensteinheiten, Deutsche Bahn, Deutsche Flugsicherung, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter sowie weitere kommunale Dienste mit. Die Schadensregulierung soll über das Land Hessen erfolgen.

Bewertung der Stadt

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadträtin Isabelle Hemsley bezeichneten die getroffenen Vorsorgemaßnahmen als angemessen und betonten, dass die professionelle Vorbereitung gegriffen habe. Hemsley dankte zudem den Einsatzkräften und der Bevölkerung für das besonnene Verhalten während der Evakuierung. Die Stadt will die Betroffenen schnell und unbürokratisch unterstützen.

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